Damit die Wege fit für die Zukunft werden – BBV LandSiedlung übergibt ausgearbeitetes Kernwegenetzkonzept an die Kommunale Allianz Nördlicher Landkreis Ansbach (NorA)
Die NorA ist ein Zusammenschluss der Märkte Lehrberg und Flachslanden sowie den Gemeinden Rügland, Oberdachstetten und Weihenzell im Landkreis Ansbach. Diese fünf Kommunen erarbeiteten im vergangenen Jahr ein gemeinsames Konzept für ein „Ländliches Kernwegenetz“.
Im Mittelpunkt des Konzeptes stehen die landwirtschaftlichen Wirtschaftswege und die Gemeindeverbindungsstraßen, die als zukünftige Kernwege in Frage kommen. Viele dieser Wege sind aufgrund ihres Alters schlichtweg verbraucht und weisen teils erhebliche Schäden auf. Zudem hat der anhaltende Strukturwandel die Anforderungen an das Wegenetz verändert. Die landwirtschaftlichen Maschinen werden immer größer, schwerer und schneller - die bestehenden Wege sind dafür nicht mehr ausgelegt. Aber auch andere Nutzer drängen auf die Wirtschaftswege: Radfahrer, Wanderer und Reiter zeugen von einem veränderten Freizeitbedürfnis. Die Wege werden also multifunktional von verschiedenen Nutzergruppen in Anspruch genommen. Um diesen zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, wurde die BBV LandSiedlung GmbH mit der Erstellung des Konzeptes für ein Ländliches Kernwegenetz beauftragt. Der bedarfsgerechte und nachhaltige Erhalt und Ausbau wichtiger Wege steht dabei im Vordergrund.
Zur Aufnahme des landwirtschaftlichen Verkehrs sind neben einer Sanierung vor allem größere Wegebreiten und eine höhere Tragfähigkeit erforderlich. Die sog. Kernwege sollen das bestehende Netz an übergeordneten Straßen (Staats-, Kreis- oder Bundesstraßen) verdichten und zugleich eine gemeindegebietsübergreifende Erschließungsfunktion erfüllen. Der Ausbau der Kernwege ist mit einer asphaltierten Tragschicht von 3,5 m Breite und bis 11,5 t Achslast vorgesehen. Zunächst sind die in Frage kommenden Wegeverbindungen identifiziert und in jeder Gemeinde mit den relevanten Schlüsselpersonen (Bürgermeister, Gemeindevertreter, Ortsobmänner, Landwirte, Feldgeschworene etc.) erörtert worden. Danach wurden die Vorabeinschätzungen der Träger öffentlicher Belange eingeholt.
Das mit der Konzepterstellung beauftragte Büro BBV LandSiedlung GmbH hat das Konzept erarbeitet und eine einfache bautechnische Erfassung der einzelnen Wegabschnitte vorgenommen. Diese Wege werden dann in drei zukünftige Ausbauabschnitte unterteilt. Kurzfristig (in bis zu 10 Jahren ausbauen), mittelfristig (in 10 bis 25 Jahren ausbauen) und langfristig (nach 25 Jahren ausbauen). Insgesamt wurden in der Kommunalen Allianz NorA rund 157 km Kernwege ausgewiesen, die sich zu ca. 98 % auf bereits vorhandenen Weg-Trassen befinden.
Der Abschluss der Konzepterstellung bedeutet nun gleichzeitig auch den Startschuss für die Umsetzung des Kernwegeausbaus. Das Konzept stellt dabei die Grundlage für die spätere Beantragung und Förderung der Ausbauvorhaben dar. Ob und wann ein Kernweg ausgebaut wird, entscheidet allein die betreffende Kommune. Je nach Dringlichkeit und Haushaltslage werden bis zur Ertüchtigung einzelner Wegabschnitte mehrere Jahre vergehen. Durch die Aufnahme in das Konzept wird jedoch schon jetzt die erste Voraussetzung für eine spätere Förderung geschaffen.
Die Kosten für die Konzepterstellung sowie den späteren Ausbau der Kernwege werden durch das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken (ALE) gefördert. In den Genuss der Fördermittel kommen die Gemeinden nur, weil sie im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung zusammenarbeiten. Die interkommunale Kooperation unter dem gemeinsamen Dach der Kommunalen Allianz NorA lohnt sich somit auch finanziell.